Offener Kanal Schleswig-Holstein

Ansprechpartner in der Medienbildung

Der Offene Kanal Schleswig-Holstein im Mediennetzwerk des Bundeslandes – welche Leistungen können Schüler, Eltern und Pädagogen beim Offenen Kanal Schleswig-Holstein erhalten? Henning Fietze, Medienkompetenz-Experte des Offenen Kanals Schleswig-Holstein, erläutert in Teil 2 unseres Interviews die Angebote.


Herr Fietze, welche Rolle spielt der Offene Kanal im Mediennetzwerk in Schleswig-Holstein? Was sind die Angebote, die bei Ihnen am attraktivsten sind oder am meisten nachgefragt werden?

Henning Fietze: Der Offene Kanal hat natürlich eine ganz zentrale Position in diesem Netzwerk. Das würden alle auf diese Frage antworten. Als Offener Kanal Schleswig Holstein versuchen wir, die uns gegebene Chance zu nutzen und auszufüllen. Wir haben vier Standorte, und dadurch können wir im Land präsenter sein als die Institution, die nur ein Büro irgendwo landesweit hat. Wir haben ein Netzwerk von 50 Eltern-Medienlotsinnen und Eltern-Medienlotsen, von denen pro Jahr 35 auch tatsächlich Elternabende geben. Das ist immer noch eine wichtige Struktur. Und wir haben ein Freiberufler-Team auch von 15, 20 Leuten, das geht immer hin und her natürlich, die landesweit wirklich ausschwärmen von den Standorten aus, und an Schulen aber auch an Jugendzentren mit Jugendlichen, mit Lehrkräften, mit Schulsozialarbeitern Fortbildungen geben und konkret arbeiten.

Henning Fietz zeigt ein paar Leuten die Steuerung der Drohne
Henning Fietze (r.) | Foto: Robert Schlossnickel

Können sich auch Eltern irgendwie an Sie wenden oder Institutionen, dass Sie Material ausleihen oder bei Ihnen Beratungsleistungen bekommen, wenn sie konkrete Fragen haben?

Eigentlich können alle Zielgruppen ständig gerne zu uns kommen. Wir können auch gerne zu allen Zielgruppen kommen. Außer direkt in die einzelne Klasse. Das können wir uns personell nicht mehr leisten. Aber wir sind sowohl für Eltern direkt Ansprechpartner als auch für Lehrkräfte. Natürlich sind wir ursprünglich als Radio- und Fernsehsender angetreten und haben diesen Bürgersender-Anspruch auszufüllen. Aber dadurch, dass wir uns ganz stark im Web 2.0, ganz stark in der Medienbildung seit über 15 Jahren verankern und dieses Projekt Game Treff zum Beispiel mal aus der Taufe gehoben haben, bei dem Lehrer und Eltern Computerspiele spielen und über die Effekte diskutieren, gerade durch solche Praxisprojekte hatte sich halt rumgesprochen, dass man bei uns viel mehr kann als nur Radio- und Fernsehtechnik auszuleihen.

Aber nach wie vor sind wir ein großer Technikverleiher, wenn damit produziert wird. Also, wir haben diese Drohne, wir haben Tablets, wir haben eine GoPro, wir haben eine Midi Steady Cam. Also all das, was bei Kindern, Jugendlichen und vielleicht auch bei dem einen oder anderen Erwachsenen für ein freudiges Zucken mit den Mundwinkeln führt, weil es spannend ist. Das bieten wir erstmal an. Immer mit der Frage natürlich, was wollt ihr damit konkret produzieren. Denn, Medien brauchen Inhalte. Einfach nur Medien als leere Hülle zu nutzen, dabei kommt nichts rüber.

Mehr Infos zu den Angeboten des OKSH: oksh.de/sh/lernen/medienkompetenz/index.php

Henning Fietze mit einer weißen Drohne in der Hand
Henning Fietze | Foto: R. Schlossnickel

Henning Fietze, 45, ist Medienkompetenzexperte beim Offenen Kanal Schleswig-Holstein in Kiel. Der Medienpädagoge hat das Projekt „GameTreff“ entwickelt, leitet die Ausbildung der „ElternMedienLotsen“ und ist Kolumnist („Fietzes Netzwelt“) in den s.hz-Zeitungen.

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