Kommunikationsexperten im Gespräch mit scout

Reden wir über: Verantwortung

Foto: privat

Die Hamburger YouTuberin „KLEIN, ABER HANNAH“, im wahren Leben die aus Wien stammende Moderatorin HANNAH THALHAMMER, hinterfragt mit ihrer Videoserie „Werbung vs. Realität" Wirkweisen der Werbung. Auf unterhaltsame Art stellt sie Modefotos aus der Werbung mit der Original-Kleidung nach.

scout: Wie gut kennen Sie Ihre Zuschauer?

Hannah Thalhammer: Wenn ich ein neues Video veröffentliche, beantworte ich zwei Stunden lang jeden Kommentar, und das auf allen Kanälen, also auch auf Facebook, Snapchat, Instagram und Twitter. Dadurch bekomme ich ein recht gutes Gefühl für meine Fans. Außerdem haben wir die Altersstruktur ermittelt: Die 13- bis 18-Jährigen stellen 22 Prozent. Gerade die Jüngeren sind besonders aktive Fans.

scout: Das sind ziemlich viele Kinder und Jugendliche – spürt man da als YouTuberin auch eine besondere Verantwortung?

Hannah Thlhammer: Ich versuche die Leute mit meiner Serie anzustoßen, Werbung kritisch zu hinterfragen. Nicht alles so hinzunehmen, wie es auf den ersten Blick erscheint. Das ist ein Thema, das mich antreibt.

Es ist schon ein bisschen wie Hirnwäsche

Hannah Thalhammer (Klein aber Hannah)

scout: Und das machen die Firmen mit?

Hannah Thalhammer: In einer Folge war ich total unzufrieden mit einigen der Teile – die ich übrigens selbst bezahle. Am Tag drauf bekam ich einen Anruf von der Firma, vom Social Media Manager. Der hat sich total gefreut, es wäre richtig cool gewesen. Das zeigt mir, gutes Marketing funktioniert langfristig nur mit Ehrlichkeit.

scout: Welche Werte sind Ihnen bei Ihrer Arbeit wichtig?

Hannah Thalhammer: Weil ich mich in einer Vorbildfunktion sehe, gerade gegenüber den jüngeren Zuschauern, schaue ich immer, dass ich ein gutes Gefühl habe bei dem, was ich tue. Mir ist eine offene und tolerante Haltung wichtig.

scout: Wie gehen Sie vor, wenn Sie eine Kooperation eingehen oder Werbung machen?

Hannah Thalhammer: Ich kennzeichne alles von vornherein, sehr transparent und gründlich: als Einblendung, als mündliche Ankündigung, am Ende noch einmal. Ganz offensichtlich, bis es eben jeder verstanden hat. Das tut meiner Beliebtheit übrigens keinen Abbruch. Im Gegenteil: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Fans eine gekennzeichnete Produktplatzierung sehr schätzen und ich viele positive Rückmeldungen bekomme.


Dieser Artikel stammt aus dem scout-Heft 1/2018: "Folge mir"!

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