Hört uns mal zu!

„Wenn Eltern etwas immer verbieten, kriegt man noch mehr lust drauf“

Lasse K., 10 Jahre

Lasse K. spielt gern "Minecraft". Games, bei denen es darum geht, andere abzuschießen, findet er "nicht so toll". Foto: Achim Multhaupt

Im Moment spiel ich meistens „Minecraft“ am Computer von meinem Vater oder meiner Mutter. Oder bei einem Freund. Manchmal spiele ich auch auf unserer Wii ein ganz altes „Super-Mario“-Spiel oder „Subway Surfer“ auf dem Handy von meinem Vater. Da kommt auch Werbung vor, aber die überspringe ich immer oder lege das Handy solange weg. Ballerspiele wie „GTA“ oder „Fortnite“ sind nicht so meine Sache. Bei „Fortnite“ geht es ja darum, andere Leute abzuknallen – das ist nicht so schön.

Manche Kinder spielen ja auch Spiele wie „Fortnite“, obwohl sie dafür eigentlich noch zu jung sind. Die denken, dass sie dadurch so cool werden wie die älteren Jugendlichen.

„Minecraft“ mag ich gerne, weil man da nicht schießen muss und weil man da auch kreativ spielen kann. Man kann sich Häuser bauen und muss niemanden angreifen. Es geht darum, dass du in der Wildnis überleben kannst: Du wirst irgend- wohin teleportiert, dann musst du versuchen zu überleben. Du kannst Hunde und Pferde zähmen. Und du musst Kühe töten, damit du Leder bekommst, mit dem Leder kannst du dann Rüstungen machen. Das find ich ziemlich nett.

Viele Computerspiele sind ja Suchtspiele, und die Eltern nervt es, dass die Kinder immer fragen: „Darf ich spielen? Darf ich spielen?“ Ich war lange Zeit richtig süchtig nach „Minecraft“, aber dann ist unser Computer abgestürzt, da war erst mal Ende Gelände. Zuerst war ich schon ein bisschen wütend. Aber eigentlich hat mir das ziemlich gutgetan.

Ich finde, Eltern sollten nicht gleich in Zorn ausbrechen, wenn ihre Kinder oft Computerspiele spielen. Sie sollten eine Regelung mit ihren Kindern verabreden, und sie sollten auch mal „Ja“ sagen, wenn die Kinder fragen, ob sie spielen dürfen. Denn wenn sie es immer verbieten, bekommt man noch mehr Lust darauf!

Die Eltern sollten die Spiele auch kennen, die die Kinder spielen. Kinder lesen sich ja nicht immer durch, was hinten auf einem Spiel draufsteht. Oder auf der Hülle steht „Micky Maus“ – und dann ist da eine falsche CD drin, zum Beispiel von „GTA“. Die Eltern sollten das prüfen und fragen, worum es in dem Spiel geht. Bei Ballerspielen kommt es aber auch drauf an, wie hart das Spiel ist. „GTA“ tut kleineren Kindern nicht so gut, glaube ich.


Dieser Artikel stammt aus dem scout-Heft 1/2019: "Die wollen doch nur spielen!"

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